Fast die Hälfte des Vermögens von circa vier Billionen Euro, das von deutschen Asset-Managern in Fonds verwaltet wird, dient der Altersvorsorge. Wie der Fondsverband BVI mitteilt, liegt der Anteil mittlerweile (Stand: Jahresmitte 2021) bei 44 Prozent – vor vier Jahren waren es noch 40 Prozent. An den 1,8 Billionen Euro haben kapitalbildende Lebensversicherungen mit 610 Milliarden den größten Anteil, gefolgt von der betrieblichen Altersvorsorge mit 520 Milliarden.
Die gewaltigen Summen sollten indes nicht darüber hinwegtäuschen, dass zahlreiche Bundesbürger noch nicht privat für den Ruhestand vorsorgen und damit einem wachsenden Altersarmutsrisiko ausgesetzt sind. Die gesetzliche Rente wird mittel- und langfristig weiter sinken, da es immer mehr Ruheständler und zu wenige nachrückende Erwerbstätige gibt, um das jetzige Rentenniveau zu halten. Wie viel sie im Rentenalter für ihren Lebensunterhalt zur Verfügung haben werden, wenn von der Rente Steuern und Krankenversicherungsbeiträge einbehalten werden, ist vielen Menschen Umfragen zufolge gar nicht klar. Hilfe und Rat in diesen Fragen liefern unabhängige Finanz- und Vorsorgemakler und -maklerinnen.
> weiterlesen
43 Lebensversicherer und -versicherungsgruppen wurden von der EU-Aufsicht EIOPA kürzlich einem Stresstest unterzogen, darunter auch die deutschen Branchen-Schwergewichte Allianz, Alte Leipziger/Hallesche, HDI, Münchener Rück und R+V. Ziel war es herauszufinden, wie es um die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaften bestellt wäre, wenn die Konjunktur sich pandemiebedingt negativ entwickeln und die Zinsen weiterhin um die Nulllinie verharren würden.
Das Ergebnis sorgt für Erleichterung: Alle Versicherer haben bestanden. „Der Stresstest hat gezeigt, dass die europäischen Versicherer ihre finanzielle Gesundheit auch unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen erhalten können“, freut sich die EIOPA-Vorsitzende Petra Hielkema, die indes zugleich einschränkt: „Unter der Oberfläche dieser positiven Ergebnisse besteht jedoch eine oft starke Abhängigkeit von Übergangsmaßnahmen, die bis 2032 auslaufen werden.“ Sprich: Ohne diese abgeschwächten Solvenzanforderungen böte sich ein trüberes Bild der Finanzsituation, die unter der langjährigen Zinsmalaise leidet.
> weiterlesen
Der seit Ende 2015 schwelende Dieselskandal erstreckt sich auf immer höherpreisige Fahrzeuge. Das lässt sich am durchschnittlichen Streitwert ablesen, der von damals 22.500 auf mittlerweile 26.000 Euro angestiegen ist – zumindest in den Fällen, die von Rechtsschutzversicherern begleitet werden. In dieser Entwicklung spiegelt sich die erst nach und nach publik gewordene Verstrickung von Premiumherstellern wider.
Für die Rechtsschutzversicherer ist die Affäre um manipulierte Abgasreinigungssysteme das kostspieligste Schadensereignis ihrer Geschichte: Bereits jetzt wurden mehr als 1,2 Milliarden Euro für Gerichts-, Anwalts- und Gutachterkosten aufgewendet. Fast 400.000 Personen streiten mit Versichererunterstützung gegen die Autokonzerne, weil diese sie – so der juristische Vorwurf – vorsätzlich und sittenwidrig geschädigt haben. Der Gesamtstreitwert beläuft sich auf fast zehn Milliarden Euro. Ziel der Kläger ist im Allgemeinen die Rückabwicklung des Kaufvertrags gegen volle Erstattung des Kaufpreises abzüglich einer Nutzungsentschädigung.
> weiterlesen
In diesen Wochen geben die Lebensversicherer ihre Überschussdeklarationen für 2022 bekannt. Absehen lässt sich schon jetzt, was angesichts der drückenden Niedrigzinsen ohnehin niemanden überrascht: Die Kurve zeigt insgesamt weiter nach unten. Immerhin aber halten einige große Versicherer ihre Überschussbeteiligungen gegenüber dem Vorjahr konstant.
Die Allianz beispielsweise leistet eine laufende Verzinsung von 2,3 (Klassik) bzw. 2,4 Prozent (Perspektive) und damit so viel wie 2021. 2019 allerdings waren es jeweils noch 0,5 Prozent mehr. Ein ähnliches Bild bietet sich bei anderen „Dickschiffen“ der Branche: Die Axa schreibt ihrer Kundschaft 2022 wie im Vorjahr 2,6 Prozent gut, nachdem es 2019 noch 2,9 Prozent waren; der Volkswohl Bund weist 2,25 Prozent für 2022 wie für 2021 aus, nach 2,4 Prozent im Jahr 2019. Seit fünf Jahren konstant ist hingegen die Überschussbeteiligung der LV 1871 mit 2,4 Prozent, während Ergo und R+V sinkende Überschüsse auch gegenüber 2021 in Aussicht stellen. Die Lebensversicherer insgesamt können von der Rallye an den Kapitalmärkten kaum profitieren, da sie den Großteil der Kundengelder in verlustsichere Anlagen investieren müssen.
> weiterlesen